7.7.12

Zocken_Rocksmith

So jetzt hab ich endlich auch mal Zeit für einen neue Rubrik.
Nämlich gehts hier um Games und alles was auf Konsole, PC und Gameboy so Spass macht oder interessant sein könnte.

Heute widme ich mich dem neuen Spiel "Rocksmith" aus dem Hause Ubisoft.



Was im ersten Augenblick wie ein Guitar Hero Abklatsch wirkt, ist es in der Tat ganz und gar nicht.

Es ist wesentlich härter und ohne Schnörkel. Im positiven wie im negativen Sinn. Aber dazu später mehr.

Das Besondere daran ist dass man seine eigene E-Gitarre oder seinen Bass dafür benutzt. Wenn man beides nicht hat, kann man es also auch nicht spielen ^^


Wir haben das Spiel über die PS3 getestet, dort wird die Gitarre mit einem dem Spiel beiliegenden Adapterkabel mit der Konsole verbunden. Dabei ist das eine Ende eine normale Monoklinke, wie sie in jede handelsübliche Gitarre passt, das andere Ende ist USB und wird in den entsprechenden Eingang der Konsole gesteckt.



Nackte Füsse helfen beim spielen! ;-)



Ähnlich wie bei anderen Musik-Spielen fliegen auch hier die "Noten" in Form von farblich auf die Saiten abgepassten Blöckchen auf dich zu, und zwar in Höhe der richtigen Bünde.
Wer durch diesen abstrusen Satz verwirrt ist, der bekommt nun ein Bild von mir:


Im richtigen Moment muss man diesen Bund dann greifen und natürlich die Saite mit dem Plektrum anschlagen. Die Erkennung funktioniert dabei tadellos, bei mir wurden stets alle Noten und Anschläge perfekt erkannt und wiedergegeben. Auch Akkorde und fortgeschrittene Techniken wie Hammer-Ons, Pull-Offs oder Tapping etc machen der Software keine Probleme.
Me Gusta!



Im Wesentlichen gibt es eigentlich nur 2 Spielmodi. Einmal den Karrieremodus und einmal die freie Songwahl, wo man auch einzelne Passagen üben kann oder eben einfach mal vor seinen Freunden prahlen *g* Das reicht aber meiner Meinung nach auch völlig. Der Karrieremodus stellt dabei sozusagen das Herzstück dar. Darin spielt man sich quasi vom vergammelten Hinterhof vor 10 Leuten bis hin zu ausverkauften Stadiongigs hoch.

Ganz am Anfang werden einem erst einmal die Grundlagen gezeigt und quasi erklärt wie so eine Gitarre überhaupt "funktioniert". Das ist recht hilfreich wenn man noch nie eine Gitarre in der Hand hatte.

Da so eine Gitarre ja nicht nur 6 Knöpfe zum drücken hat sondern 6 Saiten mit jeweils über 20 Bünden könnte man natürlich Angst haben als Anfänger erst mal so da zu stehen:

Aber keine Angst, hier greift ein weiteres Feature des Spiels. Es gibt nämlich keinen festen Schwierigkeitsgrad. Stattdessen passt sich das Spiel dynamisch dem eigenen Können an. Das heisst im Klartext, dass man zunächst erst mal nur ganz gemütlich einzelne Noten greifen muss. Songs sind dabei in einzelne Passagen unterteilt und die Software "merkt" sich wie exakt man die Noten darin jeweils getroffen hat.
Wenn der Computer merkt, dass man damit keine Schwierigkeiten hat, macht er den Part automatisch beim nächsten mal etwas härter, sodass man quasi am Ende die korrekten Noten des Lieds spielt.
Damit ist eigentlich immer eine angemessene Herausforderung gegeben. Eigentlich, denn ab und zu kann dieses System halt auch für Frustmomente sorgen.

Was mir sehr gut gefällt ist dass man dadurch dass man schlussendlich ja die richtigen Noten im richtigen Takt greift ein sehr natürliches Spielgefühl hat. Bei Guitar Hero z.B. war ich immer sehr verwirrt wenn die geforderten Tasten so gar nicht zu dem passen wollten was eigentlich in dem Lied passiert. Das ist hier nicht der Fall. Man kann sich richtig schön in den Beat reinlegen und dem Flow des Songs folgen.
Dabei hilft auch, dass wenn man ein Optisches Kabel benutzt, man keine Probleme mit Inputlag hat, so wie es bei Guitar Hero der Fall ist. Das hat bei mir nämlich immer dazu geführt, dass ich die Knöpfe etwas früher oder später drücken wollte als es "richtig" gewesen wär. Kennt der eine oder andere bestimmt.
Hier ist das ganze viel besser getimed. Sprich man spielt viel natürlicher und nach Gefühl. 

Eines jedoch hat mich beim Spielen öfter gestört so dass ich kurzzeitig einen mittelschweren Tobsuchtsanfall bekommen habe. Denn leider kann man manchmal auf Grund der Art wie die herannahenden Noten dargestellt werden nicht genau erkennen auf welchem Bund sie sich befinden. Vor allem wenn man vom 12. auf den 7. auf den 5. Bund wechselt. Denn da zoomt alles ziemlich weit raus. Da sieht man dann nicht mehr früh genug ob es jetzt z.B. der 7. oder der 6. Bund sein soll.
Das kann halt ziemlich ärgerlich sein und viele Punkte kosten wenn man das zu spät merkt, was fast immer der Fall ist.
Aber damit muss man wohl leben. Ich persönlich hätte es besser gefunden wenn die Noten bspw. wie in einer normalen Tabulatur waagerecht von rechts nach links scrollen würden statt von hinten nach vorne. Aber nun gut. Sieht auch jeder anders.





Der Rock Schmied empfiehlt ^^

Der Karrieremodus läuft in sogenannten Events ab bei denen man vorher seine Setlist festlegen kann und dann bei jedem Song erst mal im Proberaum eine gewisse Punktzahl erreichen muss bevor man raus auf die Bühne darf. Ist man da besonders gut darf man noch eine Zugabe spielen.

Im Verlauf der Karriere werden auch nach und nach weitere Techniken freigeschaltet zu denen es dann noch jedes mal ein Tutorial gibt.


Darüber hinaus schaltet man natürlich mit steigenden RSP (Rocksmith Points) weitere Songs, Gitarren, Verstärker und Effekte frei.
Was sich nett anhört bringt bis auf die Songs eigentlich gar nichts. Man kann sich die Gitarren und Verstärker etc zwar in einer Galerie anschauen und austesten, praktischen Nutzen hat man dadurch aber nicht. 

Damit kommen wir auch zum eigentlich größten Manko des Spiels: die Präsentation!
Während man bei Guitar Hero seine eigene Figur auswählen, umstylen, mit allem Möglichen Schnickschnack ausstatten und auf der Bühne inklusive Lasershow und Explosionen abgehen sehen kann, bietet Rocksmith von all dem.. nichts. Die Bühne selbst und damit auch die Band oder seinen Recken sieht man überhaupt nicht. Wozu also soll man sich diese oder jene freigeschaltete Gitarre umhängen, wenn man sie dann nicht mal sehen kann? 
Man schaut stattdessen quasi aus der Egoperspektive von der Bühne ins Publikum. Das besteht aus flachen "Klonkriegern", die zwar wenn man gut spielt auch jubeln und hüpfen, das wars aber auch schon.

Das alles ist zwar schade, aber auch kein wirklicher Beinbruch, schließlich muss man sich eh aufs spielen konzentrieren. Für eventuelle Zuschauer ist es dadurch nicht so spektakulär. Dem Spielspass tut es aber eigentlich keinen wirklichen Abbruch


Unter den Liedern gibt es neben Klassikern wie "Sweet Home Alabama" von Lynyrd Skynyrd und "I can't get no Satisfaction" von den Rolling Stones auch aktuelle Titel wie "Use Somebody" von den Kings of Leon.
Weitere Interpreten sind Queens Of The Stoneage, Nirvana, Blur, The Black Keys, The Cure, Radiohead, Muse, Cream und noch einige mehr.
Insgesamt ist die Mischung recht ausgewogen, da dürfte für viele Geschmäcker was dabei sein und es gibt keine wirklichen Aussetzer. 
Einzige Abstriche sind, dass es nichts so wirklich aus dem Metalbereich gibt (aber hey, es heisst ja auch ROCKsmith ^^) und dass es alles zusammen ruhig etwas mehr Songs hätten sein können. Die Guitar Hero Spiele haben da im Vergleich im Auslieferungszustand meist deutlich mehr im Gepäck.
Dafür kann man sich allerdings noch ohne Ende weitere Tracks aus dem Online-Store herunter laden.
Zum Beispiel sogar ganze Alben seines Lieblingsinterpreten. Damit dürfte sich die Liste deutlich erweitern lassen. Leider kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen ob bzw wie viel der Spass kosten wird, da das Spiel ja hier in Europa noch gar nicht erschienen ist und ich daher einen amerikanischen Account für den Store bräuchte. Hab ich aber leider nicht.


Fazit:
Rocksmith ist sehr unterhaltsam und lehrreich wenn man sich an die Gitarre setzen will, man kann damit sogar wirkliche Erfolge erzielen wenn man dran bleibt. Einen richtigen Gitarrenunterricht kann es natürlich nicht ersetzen. Es macht aber durchaus viel Spass und das ist auch gerade für Beginner die Hauptsache. Auch für Fortgeschrittene bietet es stets genug Herausforderung.
Klar gibt's ein paar kleine Fehler, doch wenn man sich an denen nicht aufhängt, dann rockt's

Von mir gute 3,5 von 5 Controllern!





Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen. Falls ihr weitere ReviewWünsche oder Fragen habt könnt ihr diese gerne in den Kommentaren hinterlassen.





Rocksmith erscheint in Deutschland am 27. September für Xbox 360 und PS3, am 18.Oktober für PC, ca. 80 Euro. Die deutsche Version wird sich auch für Bassisten eignen.

Das Spiel war ein Geschenk.

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